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Aktiendepot absichern – die besten Strategien gegen Kurseinbrüche

Alessia Pewnew
Zuletzt aktualisiert am 20. Mai 2025
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein sinnvoller Absicherungsplan schützt vor größeren Verlusten bei Marktschwankungen

  • Eine breite Diversifikation über Branchen, Regionen und Anlageklassen senkt das Gesamtrisiko

  • Stop-Loss-Orders können helfen, Verluste automatisch zu begrenzen

  • Defensiv ausgerichtete Aktien und ETFs bringen mehr Stabilität ins Depot

  • Gold, Anleihen oder Tagesgeld können als ergänzende Sicherheitsbausteine dienen

  • Regelmäßige Depotüberprüfung sorgt für Anpassungen an die aktuelle Marktlage

  • Emotionale Entscheidungen lassen sich durch klare Regeln und Strategien vermeiden

Die Absicherung eines Aktiendepots ist wichtig, um Verluste zu begrenzen und langfristig stabil zu investieren. Gerade in unsicheren Zeiten sollten Anleger auf Strategien wie Stop-Loss-Orders, Diversifikation und andere Risikobegrenzungen setzen.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, Ihr Aktiendepot abzusichern, und wie Sie es am besten an Ihre Anlageziele anpassen können.

Aktiendepot absichern: Die Grundlagen

Das Problem mit Aktien

Wenn Sie in Aktien investieren, spekulieren Sie ein kontinuierliches Wachstum des Unternehmens und somit auf steigende Kurse (Long-Positionen). Langfristig mag das oft der Fall sein, doch kurz- oder mittelfristig sind Aktien Kursschwankungen unterworfen. Insbesondere, wenn Sie nur Aktien in Ihrem kostenlosen Depot halten, trifft Sie ein stagnierender oder gar fallender Markt besonders hart.

Kursschwankungen sind Alltag an den Börsen und werden eines Tages immer wieder überwunden. Doch was passiert, wenn ein Bärenmarkt eintrifft – wenn also der gesamte Aktienmarkt über einen langen Zeitraum nur noch Verluste zu verzeichnen hat?

Wir klären auf und zeigen Ihnen einige Strategien auf, mit denen Sie sich vor Verlusten schützen können.

Unsichere Zeiten – schwierige Märkte

Der Welthandel wird zunehmend komplizierter. Handelskriege, Umweltkatastrophen, der Brexit oder Vertrauensprobleme in der Automobilindustrie – alle Ereignisse wirken sich negativ auf die globalen Finanzmärkte aus. Durch die so entstehende Unsicherheit stagniert das Wirtschaftswachstum weltweit. Selbst das globale Zugpferd China musste seine Wachstumsprognosen senken.

Das Jahr 2018 zeigt sehr gut, was ein solcher Bärenmarkt für Privatanleger bedeutet: Fast die Hälfte davon machte 2018 Verluste. Eine Umfrage unter 4.300 Privatanlegern hatte 2018 ergeben, dass 62,7 % aller Depots seit Anfang des Jahres Verluste erlitten hatten. Darunter fast 50 % mit Verlusten über 6 %. Dass es auch anders geht, zeigen die 30,5 %, die Gewinne bis über 6 % erzielen konnten. Doch das blieb eher die Ausnahme.

Wie kann man sich gegen hohe Verluste schützen?

Ist der Wirtschaftsabschwung erst einmal da, bieten sich Ihnen nur noch wenige Alternativen, um Ihre Rendite zu sichern. Mit einem Depot Vergleich können Sie das beste Depot für sich ermitteln und mit niedrigen Konditionen zumindest laufende Kosten senken. Besser ist, bereits vorher gegen eine mögliche Katastrophe vorzubeugen.

Wollen Sie sich früh gegen einen Bärenmarkt schützen, müssen Sie rechtzeitig kritische Marktentwicklungen erkennen, Kurse auf Aus- und Wiedereinstiegschancen analysieren und schnell mit passenden Strategien reagieren können. Hierfür gibt es eine Reihe systematischer Sicherungsverfahren, die sich in 5 Kategorien unterteilen lassen:

  • 1. Risikostreuung: Ein breites Portfolio verteilt das Verlustrisiko auf mehrere Säulen. Stürzt eine Säule ein, tragen die Verbliebenen Ihr Portfolio weiterhin zuverlässig.

  • 2. Entgegengesetzte Orders: Kursverluste etwa lassen sich gut mit Optionen abfedern, es können aber auch Futures, CFDs oder Zertifikate genutzt werden.

  • 3. Loss-Protection über Orderarten: Auf der anderen Seite können Sie mit intelligent gesetzten Orders Verluste auf ein Minimum begrenzen oder sogar gänzlich vermeiden.

  • 4. Kauf bzw. Verkauf: Je nachdem, wie viel Vertrauen Sie in eine Aktie setzen, können Sie bei einer Down-Phase diese Aktie weiter und zu günstigen Preisen hinzukaufen. Erwarten Sie zeitnah hingegen keine Besserung, kann ein Verkauf letzte Gewinne einstreichen.

  • 5. Oder Sie unternehmen – nichts: Auch das Nichtstun kann eine erfolgreiche Strategie sein, um einen Bärenmarkt zu überstehen. Vor allem, wenn man es nicht eilig hat.

Welche Sicherungsverfahren konkret möglich sind, und welche Vor- und Nachteile sie jeweils mit sich bringen, erläutern wir Ihnen in der Folgenden Aufstellung.

Die besten 9 Strategien um ihr Aktiendepot abzusichern

Strategie 1: Abwarten

Wer einen langen Atem besitzt und auf lange Sicht nicht von Renditen abhängt, kann Kursschwankungen und fallende Kurse einfach aussitzen.

Vor allem, wenn Sie in das entsprechende Unternehmen Vertrauen haben, spricht nichts für einen etwaigen Verkauf, denn auf lange Sicht erholen sich Aktienkurse wieder und können nach mehreren Jahren angenehme Gewinne einfahren.

Gut zu wissen Icon

Und: Ein Kursrutsch ist oft nur ein „Buchverlust“. Erst beim vorzeitigen Verkauf unter Einstandskurs realisieren Sie tatsächlich Verluste.

Strategie 2: Limit-Orders

Es gibt über 50 Orderoptionen und die Möglichkeit, diese miteinander zu kombinieren. Haben Sie einen Online-Broker, der dies erlaubt, können Sie jede Order fein justieren und perfekt an die aktuellen Marktbedingungen abstimmen.

Eine sehr beliebte Variante ist dabei die Stop-Loss-Order. Dabei wird eine Aktie automatisch verkauft, sobald der Kurs einen definierten Kurswert unterschreitet. Diese Form ist sozusagen eine spezielle Limit-Order, die vor zu hohen Verlusten schützt. In der Regel wird das Limit bei 15 bis 20 % unter dem aktuellen Kurswert gesetzt. Für besonders risikoreiche Orders sind engere Limits empfehlenswert.

Analog dazu können Sie bei weniger riskanten Wertpapieren wie dem DAX Stopps bei einem größeren Abstand definieren. Mit Stop-Loss können Sie auch Ihre bereits erwirtschafteten Gewinne schützen. Dafür eignet sich, die Trailing-Stop-Loss-Order, die parallel zum richtigen Kurs mitwandert und einen Verkauf auslöst, sobald der Kurs wieder im Abwärtstrend ist.

Hinweis Icon

Hinweis: Gerade bei gehebelten Produkten oder stark schwankenden Kursen sind Limits wichtig. Nutzen Sie Stops, um Verluste zu begrenzen und Gewinne rechtzeitig zu sichern.

Strategie 3: Diversifikation

Durch die Investition in verschiedene Märkte und Staaten kann das Risiko besser verteilt werden. Eine weitere Absicherung ist in diesem Fall die Hinzunahme von sicheren Anlagen als Puffer. Diese Asset-Allokation ist eine Form der langfristigen Anlage und damit relativ unabhängig von der aktuellen Marktsituation.

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Tipp: Investieren Sie in eine für Sie interessante und gut verständliche Branche. Das erleichtert es, bei Marktveränderungen schnell und richtig zu reagieren.

Strategie 4: Nachkaufen

Sind Sie von einer Aktie trotz sinkender Kurse überzeugt, kann es sich für Sie lohnen, bei einem Niedrigkurs weitere Aktien zu kaufen. Dadurch erreichen Sie zwar keine Kompensation von eventuellen Verlusten, können aber Ihre Rendite verbessern, sobald sich der Kurs wieder erholt.

Hinweis Icon

Hinweis: Diese Strategie birgt allerdings die Gefahr, dass das Verlustrisiko weiter erhöht und keine sichernde Allokation erreicht wird.

Strategie 5: Kompletter Ausverkauf

Erwarten Sie hingegen, dass sich der Markt zeitnah nicht mehr erholt, kann ein totaler Rausverkauf vor bitteren Verlusten schützen. Doch das ist ein radikaler Schritt, der oft durch hohe Transaktionskosten belastet wird.

Der Aktienverkauf ist vor allem bei jungen Tradern recht beliebt, die schnell noch Gewinne abgreifen wollen. Es ist ein radikaler Schritt, der eine nur verhältnismäßig geringe Rendite verspricht. Wenn längerfristig ein Bärenmarkt zu erwarten ist oder dringend Kapital benötigt wird, kann dies dennoch sinnvoll sein.

Hinweis Icon

Hinweis: Denken Sie auch an einen möglichen Wiedereinstieg. Nutzen Sie dafür Fundamentaldaten, Chartanalysen und Meinungen aus der Social Trading Community.

Strategie 6: Umschichtung und Teilverkäufe

Um sich an die Marktentwicklung anzupassen, kann es sinnvoll sein, sich von einigen Wertpapieren zu trennen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn Sie bestimmte Branchen oder einzelne Aktien überbewertet haben. Selektive Verkäufe ermöglichen dabei immer noch Gewinne, sollte es an den Börsen zu turbulent zugehen.

Defensive Titel (Wertpapiere aus Gesundheit, Telekommunikation oder Lebensmittel), die relativ unabhängig vom Markt immer gekauft werden, können bei einem rückläufigen Markt das Depot absichern.

Tipp Icon

Tipp: Achten Sie auf die Historie einer Aktie. Die Kursentwicklung sollte sich über mehrere Jahre stabil entwickeln und eine gute Bilanz vorzeigen.

Strategie 7: Gegengeschäfte

Gegenpositionen sind nicht nur im CFD-Handel eine beliebte Strategie, um sich vor plötzlichen Kursschwankungen abzusichern. Diese Variante ist vielmehr eine klassische Form der Depot Absicherung.

Haben Sie in Aktien oder Indizes investiert, können Sie mit Verkaufsoptionen (Optionsscheine und Futures) sich das Recht erkaufen, zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. innerhalb der Laufzeit den Basiswert zu einem festgelegten Preis zu verkaufen. Meistens ist dies der aktuelle Preis. Dadurch kann ein Kursverfall ausgeglichen werden.

Solche Put-Optionen unterliegen der Marktschwankungsbreite und können dadurch schnell an Wert verlieren. Diese Instrumente eignen sich daher eher zur kurzfristigen Absicherung.

Beispiel für Put-Optionen:

Sie kaufen 100 Stück einer Aktie für je 50 EUR. Gleichzeitig erwerben Sie auf diese Aktie eine Put-Option mit einer Laufzeit von 2 Jahren und einem Basispreis von 45 EUR für 3,50 EUR, also 350 EUR je Kontrakt mit 100 Puts. Mit dieser Put-Option erhalten Sie das Recht, innerhalb der zwei Jahre je Kontrakt 100 Aktien für je 45 EUR zu verkaufen.

Nach einem Jahr fällt der Aktienkurs auf 25 EUR. Sie können nun von Ihrem Recht durch die Puts Gebrauch machen, die Aktie für 25 EUR kaufen und sofort 100 Aktien zu je 45 EUR wieder verkaufen. Ein Vorteil von 20 EUR je Anteil.

Gut zu wissen Icon

Wichtig: Gehebelte Produkte bergen das Risiko hoher Verluste bis zum Totalverlust. Daher sollten Sie deren Funktionsweise verstehen und idealerweise Erfahrung mit solchen Wertpapieren haben.

Strategie 8: Passive Indexfonds

Sogenannte Short-ETFs können viele Einzelaktien gleichzeitig absichern. Vorteil hierbei ist, dass Short-ETFs als Sondervermögen behandelt werden und somit gesetzlich geschützt sind.

Gut zu wissen Icon

Wichtig: Short-Indexfonds spiegeln nur tagesaktuelle Kursbewegungen exakt wider. Über längere Zeiträume können deutliche Abweichungen auftreten, was das Verlustrisiko erhöht.

Strategie 9: Spekulative Zertifikate

Über spekulative Zertifikate können Sie einen Teil oder das gesamte Portfolio abpuffern. Discount- und Reverse-Bonus-Zertifikate etwa eignen sich hervorragend, um auch in Seitwärtsphasen attraktive Gewinne zu erzielen.

  • Discount-Zertifikate garantieren eine Mindestrendite, sofern der Markt nicht einen gewählten Basiswert durchbricht.

  • Reverse-Bonus-Zertifikate hingegen zahlen einen festen Bonus aus, sofern der Kurs eine festgelegte Barriere niemals berührt oder überschreitet.

Sie schützen innerhalb eines definierten Rahmens vor Kursverlusten und ermöglichen dabei gute Renditen, wenn Märkte stagnieren oder nur leicht steigen. Selbst bei leichten Kursverlusten können Sie Gewinne mitnehmen.

Beispiel für Discount-Zertifikat:

Eine Aktie kostet regulär 15 EUR, ein Discount-Zertifikat darauf mit einem Cap („Deckel“ bzw. Basiswert) von 16 EUR aber nur 14 EUR. Am Ende der Laufzeit wird der Gegenwert der Aktie ausgezahlt. Dieser beträgt in unserem Beispiel 15,50 EUR, ein Vorteil also von 1,50 EUR.

Wäre der Kurs allerdings über 16 EUR gestiegen, hätten Sie an diesem Kursgewinn nicht mehr partizipieren können, da der mögliche Gewinn bei 16 EUR gedeckelt ist.

Gut zu wissen Icon

Wichtig: Da Discount- und andere spekulative Zertifikate außerbörslich gehandelt werden, besteht immer auch das Emittentenrisiko, sollte das Finanzinstitut insolvent gehen.

Fazit

Kursschwankungen gehören zum Börsenalltag und gefährden in der Regel nicht Ihre langfristigen Renditen. Sollte der Markt allerdings längerfristig abrutschen und sich womöglich zu einem Bärenmarkt entwickeln, bieten sich Ihnen einige Strategien, um über diese schwierige Zeit dennoch Gewinne zu erzielen.

Neben einer langfristigen Planung und festen Aus- und wieder Eintrittsszenarien garantieren vor allem intelligent gesetzten Limits und gegengesetzte Put-Optionen sowie spekulative Zertifikate weitere Renditen und ein geringeres Verlustrisiko.

Für welche Strategie Sie sich letztlich entscheiden, hängt ganz von Ihrer Risikobereitschaft und Ihrer Geduld ab.

FAQ

Warum ist eine breite Diversifikation im Wertpapierkonto wichtig?

Wie funktionieren Stop-Loss-Orders zur Absicherung?

Welche Rolle spielen defensive Aktien und ETFs?

Wie können alternative Anlagen das Investmentdepot stabilisieren?

Warum ist eine regelmäßige Überprüfung des Depots sinnvoll?

Wie helfen klare Strategien, emotionale Entscheidungen zu vermeiden?

Welche Bedeutung hat die Liquidität im Brokerage-Konto?

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Sichern Sie Ihr Aktiendepot bereits aktiv ab oder suchen Sie noch nach der richtigen Strategie? Teilen Sie Ihre Erfahrungen oder Fragen rund um den Schutz vor Verlusten mit uns!

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Ich bin Alessia Pewnew und beschäftige mich leidenschaftlich gern mit Geldanlage, Wertpapieren und Depotstrategien. Auf Aktiendepot24.net teile ich mein Wissen, um Finanzthemen einfach und verständlich zu erklären – ehrlich, unabhängig und mit einem Blick für das Wesentliche.
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Erfolgsquelle

Vielen lieben Dank für diesen sehr ausführlichen und lehrreichen Artikel über das Aktien absichern.

Empfehlenswert!

Viele Grüße
Lucas von Erfolgsquelle